Mittwoch, 19. April 2017

Von Titeln und Trancen (Teil 2)

Trancen

Lass mich hier doch gleich nochmals etwas aufräumen. Aufräumen mit Vorurteilen und falschen Vorstellungen darüber was Hypnose ist. Hypnose wird seit jeher als etwas magisches wahrgenommen. Ja, da haben durchaus einige Menschen in der Geschichte ihren Beitrag dazu geleistet. Man wollte, dass es magisch wirkt. Zudem vermittelt das verfolgen von Showhypnose den Eindruck von Willenlosigkeit und absoluter Manipulation. Ich persönlich finde Showhypnose ja etwas ganz Tolles, wenn sie auch unter Therapeuten sehr verpönt ist. Über Sinn und Unsinn lässt sich hier streiten. Diese Form der Hypnose kann faszinieren. Es kann Klienten mit gewissen Themen aber auch davon abhalten, ein äusserst wirkungsvollen Therapieinstrument zu nutzen. Es kann zum Beispiel durchaus einen Angstpatienten hindern eine Hypnosetherapie zu beginnen, denn wenn ein Klient mit Angst etwas nicht will, dann ist es den Verlust von Kontrolle zu erleben. Das ist schade und kann durchaus eine verpasste Chance auf Verbesserung der Lebenssumstände sein.

Es ist mir darum wichtig, dir etwas zu sagen: Hypnose hat unterschiedliche Gesichter und die Art wie ich mit dir in Trance arbeite, ist etwa so weit von Showhypnose entfernt, wie die Erde zum Mars. Um es jetzt mal auf den Punkt zu bringen: es handelt sich bei Hypnose um ein Entspannungverfahren! Ich kann nichts mit dir "anstellen", was gegen deine ethischen und/oder moralischen Grundsätze verstösst. Und du bist garantiert kein willenloser Zombie. Du bist dabei nicht in Gefahr! Wenn ich dir sagen würde, dass wir eine geführte Meditation machen, könntest du dir vermutlich weitaus besser vorstellen, wie sich das Ganze anfühlt.

Du erlebst täglich Trancen und bist dich derer meist nicht bewusst. Du erzeugst sie selbst und du hebst sie selber wieder auf. Ich bin sicher, du hast dabei kein einziges Mal das Gefühl gehabt, dich in Gefahr zu begeben. Vermutlich bist du dir nicht mal bewusst, dass du  über den Tag verteilt immer mal wieder Trancen erlebst. Du fragst dich jetzt bestimmt, wann denn das stattgefunden haben soll. Ich werde dir verraten, wo das durchaus vorkommen kann. Zum Beispiel wenn du gerade frisch aufgewacht bist und dich noch im gemütlichen Dämmerzustand befindest, wenn du ein spannendes Buch liest in dessen Handlung du voll und ganz eintauchst, wenn du eine monotone Tätigkeit ausführst und dabei alles um dich herum ausblendest und deinen Gedanken nachhängst, beim Jogging wenn du bei Kilometer 10 in mentale Höchstform gerätst oder klassischerweise beim Autofahren. Das sind dann die Momente, in denen du dich fragst, wie genau du von A nach B gefahren bist. Der Ami nennt diesen konkreten Zustand "Highway-Hypnosis". Ein schöner Begriff. Autobahntrance klingt hier leider nicht so spektakulär ;-).

Trance gehört zu uns Menschen und ist fester Bestandteil unserer Existenz. Mein Job ist es, dich gezielt an diesen Punkt heran- und lösungsorientiert durch die Trance zu führen. Ich bin dein Sherpa auf dem Weg zum Mount Everest. Ich kenne den Weg zur Bergspitze, gehen tust du aber auf deinen eigenen Füssen dorthin. De facto ist jede Hypnose eine Selbsthypnose. Aber sei dir gewiss, sie ist ein sehr effizientes Instrument um ans Ziel zu gelangen.

Bis demnächst.

Herzlichst,
Nicole

Mehr zu meiner Arbeit auf www.gedanken-gut.ch

Von Titeln und Trancen (Teil 1)

Von Titeln und Trancen

Titel

Ja, ja, das ist schon so, auch ich bezeichne mich als DIPL. Hypnosetherapeutin. Weswegen ich das tue? Nun, es steht so auf dem bunten Stück Papier, das gerahmt in meiner Praxis hängt. Darum!

Viel wert, ist der Titel allerdings nicht, das muss mal gesagt sein, denn er sagt nichts über meine Fähigkeiten in dieser Branche aus. Ein Hypnosetherapeut sollte weit mehr als nur ein Stück buntbedrucktes Papier sein. Es benötigt einiges an Interesse am Menschen, Empathie, Lebenserfahrung, Einfühlungsvermögen, vernetztes Denken, medizinischem Wissen. Dies sind  nur mal einige der Eigenschaften, die meiner Ansicht nach in diesen Rucksack gehören. Zudem ist dieser Titel leider auch nicht geschützt- so kannst also auch du dich so bezeichnen- du musst nicht mal ein Buch zum Thema in Händen gehalten haben.
Man kann das nun dubios finden oder nicht. Ein Diplom kann ein Qualitätsmerkmal sein- oder auch nicht!

Ich vertrete durchaus die Meinung, dass ein Hypnosetherapeut (und natürlich gilt das auch für HypnosetherapeutINNEN ;-)) sein/ihr Handwerkszeug auf seriöse Art und Weise erlernt haben sollte. Was ich übrigens gemacht habe ;-). Nach all den Jahren im Beruf und den vielen Begegnungen mit anderen Hypnosetherapeuten, muss ich feststellen, dass es aber wohl so etwas wie DEN Hypnosetherapeuten nicht gibt.

Da gibt es Kolleginnen und Kollegen unterschiedlichster Ausprägung. Den Helfer, den Heiler, es gibt die spirituellen Hypnosetherapeuten, die Besserwisser, die Selbstdarsteller, die Einfühlsamen, die Direkten, die Diplomatischen und so weiter und so fort. Du findest so viele unterschiedliche Typen unter uns Hypnosetherapeuten, wie es Sand am Meer gibt. Und das ist gut so! Ich persönlich, sortiere mich übrigens definitiv bei den Helfern ein.

Eine der ersten Weisheiten, die ich in meiner Ausbildung mit auf den Weg bekommen habe, war, immer wertefrei zu sein. Das ist übrigens gar nicht so einfach, probier das selbst mal aus. Im  Grundsatz halte ich mich daran, darum möchte ich auch nicht darüber werten, welcher Typus Hypnosetherapeut denn nun der Beste ist. Die Erfahrung  zeigt, dass das was für mich richtig ist, für dich nicht stimmen muss und umgekehrt. Lass mich dir nur soviel sagen: wenn du auf der Suche nach einem passenden Therapeuten/einer Therapeutin bist, dann verlass dich auf dein Bauchgefühl. Es wird dich souverän zum richtigen Gegenüber führen. Denn so individuell wie wir alle sind, ist sicherlich irgendwo da draussen auch der passende Therapeut zu deinem Anliegen zu finden. Es gibt garantiert für jeden Topf den passenden Deckel!

Lies doch weiter,  im 2. Teil ;-)

Bis demnächst.

Herzlichst,
Nicole

Mehr zu meiner Arbeit auf www.gedanken-gut.ch

Mittwoch, 15. März 2017

Bilder im Kopf

Du hast es sicherlich mitlerweile mitbekommen: ich bin Hypnosetherapeutin.

Ich weiss also ganz genau, wie denn so eine Hypnosetherapeutin aussehen kann. Immerhin sehe ich mich täglich im Spiegel. Aber wie sieht es mit dir aus? Was stellst du dir vor, wenn du dich auf die Suche nach einer meiner Berufsgattung machst?

Hin und wieder, muss ich doch schmunzeln, wie meine Klienten mich beäugen, wenn ich Ihnen die Türe meiner Praxis das erste Mal öffne. Oft erwische ich mich beim Gedanken, was die Menschen wohl bei mir erwarten. Hinter der modernen Haustür einen schweren dunkelroten Samtvorhang der den Blick auf die magischen Räume verhüllt? Ich, in selbstgewebte Jutekeidung gehüllt- am liebsten noch mit der Kristallkugel in der Hand? Der Duft von Räucherstäbchen, der einem beim ersten Atemzug zum unweigerlichen Hustenanfall führt? Augen die sich spiraförmig verdrehen wie bei der Schlange Kaa im Dschungelbuch? Dir die Taschenuhr baumelnd vor's Gesicht haltend?

Nun, ich versichere dir, wenn du dies oder ähnliches erwartest, kann es sein, dass du nun enttäuscht sein wirst. Da öffnet dir nämlich eine ganz normale Frau die Türe. Enttäuscht? Ich hoffe nicht! Ich hab nicht mal Hornhaut an Daumen und Mittelfinger. Denn jeder Hypnotiseur schnippst scheinbar ja andauernd mit den Fingern und alle Anwesenden fallen dann um- oder willst du mir jetzt etwa sagen, dass du dieses Bild nicht in deinem Kopf hast?!

Lass mich dir folgendes sagen und mit gewissen Klischees aufräumen: Du wirst bei mir vergeblich den Duft von Räucherstäbchen suchen, ich hab auch keinen schwarzen Kater auf der Schulter- dies liegt allerdings mehr an meinem Gatten denn an mir- der mag nämlich lieber Hunde als Katzen. Darum kann ich mit dem schwarzen Kater einfach nicht aufwarten ;-). Ich schnippse auch nicht sehr oft mit den Fingern und keiner fällt bei mir einfach um. Normalerweise legen sich meine Klienten nämlich freiwillig auf meine Pritsche...

Ich bin fröhlich und manchmal auch etwas zu laut, ich gehe nicht ungeschminkt unter die Leute, mag Tätowierungen seit ich 17 bin, stehe auf Handtaschen von Louis Vuitton, habe künstliche Fingernägel und meine Haare sind mal lang, mal kurz, mal violet, mal blond. Ja, ich bezeichne mich mit meinen bald 40 Lenzen durchaus noch als moderne Frau. Ich habe übrigens auch Macken, Ecken und Kanten. Das ist absolut ok. Wir Therapeuten sind nämlich alle auch nur Menschen. Ich habe auch eine Geschichte, viel Schönes, aber auch weniger Schönes erlebt. Kenne High- und auch Lowlights des Lebens. Habe Menschen kommen und gehen sehen. Manche davon vermisse ich nicht sonderlich, andere dagegen sehr. Ich bin übrigens auch sehr nahe am Wasser gebaut. Es kann also auch sein, dass mich deine Geschichte mal zu Tränen rührt. Ich sehe dies keinesfalls als Manko in meiner Therapeutenpersönlichkeit, sondern als eine meiner charmantesten Eigenschaften- die Fähigkeit mitzufühlen! Ich bin einfach Mensch. Genau wie du. Und nebst all meinen Ausbildungen, lassen mich wohl auch all diese Eigenschaften und nicht zuletzt auch die Summe meiner Lebenserfahrungen, eine wertvolle Begleitung für die Menschen sein, die Ihren Weg zu mir finden.

In diesem Sinne, geniess deinen Tag. Wir lesen uns!

Herzlichst, Nicole
www.gedanken-gut.ch

Ja, ich tu's!

Ja, ich tu's!


Nein, nicht weil ich generell mit dem Strom schwimme, sondern weil ich es einfach will! Ich blogge! Ob ich mir dabei Gedanken darüber gemacht habe, ob es notwendig ist, in der Flut all der Blogger auch noch meinen schriftlichen Senf zu irgendetwas abzugeben? Nein. Ich lebe das Lustprinzip- naja, ich versuche es zumindest. Manchmal jedenfalls. Oder Hin und Wieder. Zugegeben, es gelingt auch mir nicht immer. Ich bin immerhin verheiratet, Mutter von 2 Kindern, habe 2 Hunde, einen Haushalt und natürlich meine Praxis. Ok, wenn ich das jetzt so betrachte, das Lustprinzip kommt da definitiv etwas zu kurz...

Also ein Grund mehr, meinem Impuls, einen Blog zu erstellen, nachzugeben. So kann ich hinter dem heutigen Datum getrost einen Haken hinter "einfach nur gemacht wozu ich Lust hatte" setzen. Und das schon kurz nach 9 Uhr morgens.


Doch was will denn nun mein Blog vermitteln?! Ich will entstauben! Ich will dich an meinem Leben als Hypnosetherapeutin teilhaben lassen- und dabei etwas aufräumen mit den alten, verstaubten Klischees. Den Input dazu bekam ich gestern Abend auf Facebook. Eine liebe Hypnosekollegin, Sandra Blabl, die ich übrigens sehr schätze, hat gerade ein weiteres Buch veröffentlicht. Die Promofotos zeigen Sie. Selbstbewusst, strahlend, tätowiert, modern. Ich weiss ja nicht wie es dir geht, aber ich bin sicher, auch du hast ein Bild davon im Kopf, wie denn so eine Hypnosetherapeutin oder ein Hypnosetherapeut eigentlich auszusehen hätte.

Ich denke es ist an der Zeit, sich von gewissen Vorstellungen zu verabschieden. Bist du bereit? Dann begleite mich ein Stück auf diesem Weg. Ich möchte dich mitnehmen und dir etwas aus meinem Leben als Hypnosetherapeutin zeigen. Mit Charme und Witz, Manchmal auch ganz privat und mit einem Touch von Ironie.

Ich freue mich, wenn du aufmerksam mitliest. Wir lesen uns!www.gedanken-gut.ch